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Melanie Lischker zu Gast bei Deutschlandradio Kultur im Gespräch mit Utz Dräger. Nachzuhören im Kulturradio Plus Eins Podcast

https://www.deutschlandfunkkultur.de/zerbrochen-an-den-rollenerwartungen-100.html

„Verlust eines Lebens“

Eine Besprechung von Axel Timo Purr

Lischker hat die Filme ihres Vaters mit den Tage­buch­ein­trägen ihrer Mutter verschnitten und damit ihren Eltern ein Denkmal gesetzt, das schöner und ehrlicher nicht sein könnte. (…)
Wir sehen, wie Moral und Ethos auf basalster Ebene, der Fami­li­en­ebene, funk­tio­nieren. Und wie so oft, erklärt das Kleine das Große und umgekehrt.(…)
Das wohl Tragischste und zugleich Schönste an Lischkers Film ist die Erkenntnis, dass ihre Mutter zumindest im Angesicht des Todes jene selbst­be­stimmte Freiheit erfahren hat, nach der sie sich so sehr gesehnt hat.

Der ganze Text unter: https://www.artechock.de/film/text/kritik/b/bimei.htm

Das Optisch-Unbewusste in Home-videos

Eine Filmkritik von Silvia Bahl

„Bilder (m)einer Mutter“ offenbart die Möglichkeiten einer neuen Spielart des Dokumentarischen. Autobiografische Nachforschungen durch privates Filmmaterial eröffnen die Chance auf (psychoanalytische) Erkenntnisse. Momente, die scheinbar achtlos und zufällig aufgezeichnet werden, können in der Rückschau Undenkbares anschaulich werden lassen, etwa wie die zur Suizidalität gesteigerte Aggression der Mutter. Im Bildmaterial bleibt diese Intensität als etwas gespeichert, das der Philosoph Walter Benjamin als das „Optisch-Unbewusste“ des Films beschrieben hat – und dessen Deutung so nachträglich möglich wird.

Der ganze Text unter:

https://www.filmdienst.de/film/details/617183/bilder-meiner-mutter#kritik

Eine Filmkritik von Andreas Köhnemann

Bilder (m)einer Mutter ergänzt damit auch den Dokumentarfilm Die Unbeugsamen von Torsten Körner, der sich den Frauen der Bonner Republik widmet, um eine wichtige private Komponente. Während die darin gezeigten Politikerinnen – etwa Waltraud Schoppe von den Grünen, die auch im Archivmaterial von Lischkers Werk kurz zu sehen ist – durch ihren Kampf gegen den alltäglichen Sexismus heute (endlich!) als Pionierinnen wertgeschätzt werden, gibt es zahllose Frauen wie Gabi, die vermutlich nie als Heldinnen der Frauenbewegung gefeiert werden, da ihnen als Einzelperson, in irgendeiner bayerischen Stadt, schlichtweg kein Sieg gegen all die Widerstände vergönnt war.

Der Film gibt Gabi ein Gesicht und eine Stimme. Er redet nichts schön, er verklärt die Dinge nicht – aber er geht gegen die Undeutlichkeit, gegen das allmähliche Verwischt-Sein vor. Bilder und Worte liefern nicht zwangsläufig Antworten, doch sie können Menschen (wieder) sicht- und hörbar machen. Und deshalb brauchen wir sie, jederzeit.“

Der ganze Text unter:

www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/bilder-meiner-mutter-2021